Die Verwendung von KI in der Programmierung: Ein Vergleich zwischen GPT-4o und Claude 3 Haiku

Die Verwendung von KI in der Programmierung: Ein Vergleich zwischen GPT-4o und Claude 3 Haiku

Christian Bielak

7. Februar 2025

TypeScript

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Die Verwendung von KI in der Programmierung: Ein Vergleich zwischen GPT-4o und Claude 3 Haiku

In der heutigen digitalen Welt hat die Künstliche Intelligenz (KI) einen bemerkenswerten Einfluss auf verschiedene Bereiche, einschließlich der Softwareentwicklung. Entwickler nutzen KI-Modelle, um den Programmierprozess zu optimieren, Code zu generieren und Probleme zu lösen. In diesem Blogbeitrag möchte ich meine Erfahrungen mit zwei prominenten KI-Modellen, GPT-4o und Claude 3 Haiku, teilen, die ich in einem TypeScript-Projekt mit der Spielebibliothek Phaser verwendet habe, um einen Klon von Super Mario World zu erstellen.

Die Ausgangslage

Das Ziel meines Projekts war es, einen funktionierenden Klon von Super Mario World zu entwickeln. Ich entschied mich, sowohl GPT-4o als auch Claude 3 Haiku zu testen, um herauszufinden, wie gut sie bei der Codegenerierung und Problemlösung abschneiden würden. Beide Modelle sind bekannt für ihre Fähigkeit, natürliche Sprache zu verstehen und in Code umzusetzen, was sie zu vielversprechenden Werkzeugen für Entwickler macht.

Die Projektumgebung

Für mein Projekt wählte ich TypeScript als Programmiersprache, da sie eine statische Typisierung bietet, die die Fehlersuche erleichtert und die Codequalität verbessert. Die Spielebibliothek Phaser ist eine beliebte Wahl für die Entwicklung von 2D-Spielen und bietet eine Vielzahl von Funktionen, die die Erstellung von Spielmechaniken, Animationen und Interaktionen erleichtern. Mit dieser Kombination aus TypeScript und Phaser wollte ich die Möglichkeiten der KI-gestützten Programmierung erkunden.

Die Erfahrungen mit GPT-4o

Codegenerierung
GPT-4o hat sich als ein leistungsfähiges Modell erwiesen, das in der Lage war, meine Anforderungen zu verstehen. Ich begann mit einfachen Anfragen, wie dem Erstellen von Spielobjekten und der Implementierung von grundlegenden Spielmechaniken. Das Modell lieferte mir Code-Schnipsel, die in die richtige Richtung gingen. Zum Beispiel konnte ich es bitten, eine Spielfigur zu erstellen, die sich mit den Pfeiltasten bewegt, und GPT-4o generierte einen funktionalen Code.

Herausforderungen bei der Fehlerbehebung
Allerdings war der generierte Code nicht immer sofort funktionsfähig. Oft musste ich Anpassungen vornehmen, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Ein Beispiel dafür war die Implementierung von Kollisionen zwischen der Spielfigur und Plattformen. Der ursprüngliche Code von GPT-4o führte zu unerwartetem Verhalten, und ich musste manuell eingreifen, um die Logik zu korrigieren.

Ein weiteres Problem trat auf, als ich auf Fehler stieß. Obwohl ich GPT-4o die genaue Fehlerursache erklärte, war das Modell häufig nicht in der Lage, die Probleme selbst zu beheben. Es schien, als ob es Schwierigkeiten hatte, den Kontext der Fehler zu erfassen und entsprechende Lösungen anzubieten. In einigen Fällen gab es zwar Vorschläge zur Fehlerbehebung, diese waren jedoch oft nicht zielführend oder erforderten zusätzliche Anpassungen.

Die Erfahrungen mit Claude 3 Haiku

Codegenerierung
Claude 3 Haiku zeigte ähnliche Stärken und Schwächen. Auch hier konnte ich meine Anforderungen klar formulieren, und das Modell lieferte Code, der in vielen Fällen sinnvoll war. Ich stellte fest, dass Claude 3 Haiku besonders gut darin war, komplexere Anfragen zu verstehen, wie das Erstellen von Level-Designs oder das Implementieren von Gegnerverhalten. Dennoch war der Code oft nicht sofort lauffähig, und ich musste ebenfalls manuell eingreifen, um die Funktionalität sicherzustellen.

Herausforderungen bei der Fehlerbehebung
Wie bei GPT-4o war Claude 3 Haiku ebenfalls nicht in der Lage, Fehler zu beheben, selbst wenn ich die Ursachen detailliert beschrieb. Dies führte zu Frustration, da ich oft das Gefühl hatte, dass ich mehr Zeit mit der Fehlersuche verbringen musste, als ich ursprünglich eingeplant hatte. In einem Fall, als ich versuchte, ein Problem mit der Animation der Spielfigur zu lösen, konnte Claude 3 Haiku zwar den Code für die Animation generieren, aber es fehlte an der richtigen Logik, um die Animationen korrekt zu steuern.

Fazit: Die Grenzen der KI in der Programmierung

Beide Modelle, GPT-4o und Claude 3 Haiku, haben gezeigt, dass sie in der Lage sind, grundlegende Programmieranfragen zu verstehen und Code zu generieren. Dennoch gibt es klare Grenzen in ihrer Fähigkeit, funktionierenden Code zu liefern und Fehler zu beheben. Die KI kann als wertvolles Werkzeug dienen, um den Entwicklungsprozess zu unterstützen, aber sie ersetzt nicht die Notwendigkeit menschlicher Programmierer, die in der Lage sind, komplexe Probleme zu analysieren und kreative Lösungen zu finden.

Ausblick auf die Zukunft der KI in der Programmierung
Die Erfahrungen mit GPT-4o und Claude 3 Haiku verdeutlichen, dass KI-gestützte Programmierung noch in den Kinderschuhen steckt. Während beide Modelle beeindruckende Fortschritte in der Codegenerierung gemacht haben, bleibt die Fähigkeit zur effektiven Fehlerbehebung und zur Bereitstellung von sofort funktionsfähigem Code eine Herausforderung. Die Entwicklung von KI-Modellen wird jedoch kontinuierlich vorangetrieben. Zukünftige Versionen könnten in der Lage sein, den Kontext besser zu verstehen, komplexe Probleme effektiver zu analysieren und präzisere Lösungen anzubieten. Die Integration von Feedback-Mechanismen, die es der KI ermöglichen, aus Fehlern zu lernen und sich an spezifische Programmierumgebungen anzupassen, könnte die Effizienz und Benutzerfreundlichkeit erheblich steigern. Für Entwickler bedeutet dies, dass KI-Modelle weiterhin als wertvolle Werkzeuge betrachtet werden sollten, die den kreativen Prozess unterstützen und repetitive Aufgaben automatisieren können. Dennoch bleibt die menschliche Expertise unerlässlich, um die Nuancen der Programmierung zu meistern und innovative Lösungen zu entwickeln. Insgesamt ist die Verwendung von KI in der Programmierung ein spannendes und dynamisches Feld, das noch viel Potenzial birgt. Die Kombination aus menschlicher Kreativität und KI-Unterstützung wird wahrscheinlich der Schlüssel zum Erfolg in der Softwareentwicklung der Zukunft sein. Während wir auf die nächsten Fortschritte in der KI-Technologie warten, bleibt es wichtig, die Stärken und Schwächen dieser Tools zu erkennen und sie strategisch in unseren Entwicklungsprozess zu integrieren.